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4tetto Mani Nude.

Details

Datum: So, 5. September 2021
BEGINN: 10:00
Tür- und Kassaöffnung: 10:00
STATUS: in Vorbereitung
Achtmal Premièren am Sonntagmorgen um 10 Uhr vom 22. August bis 10. Oktober auf TVO – Das Ostschweizer Fernsehen. Und anschliessend auf tvo-online.ch/jazzfenster
Type: closed
Sie kamen wirklich mit leeren Händen, aber mit einem grossen Fundus an musikalischen Ideen. Sie führen auch keine Setliste, kein mögliches Repertoire. Denn es ist die Grundidee von Mani Nude, bei jedem Konzert, in einem musikalischen Dialog, Neues entstehen zu lassen.

Es klingt wie ein Paradox, ist aber die Grundvoraussetzung, damit die Musik der Mani Nude entstehen kann: Alle Musiker müssen gute Zuhörer sein. Ganz egal ob sie nun im 4tetto oder im 5tetto oder sonst einer Formation auftreten. Schlagzeuger Carlo Lorenzi erklärt: «Unser Repertoire heisst ‹Fundus›. Du kennst eine Million Lieder, ich kenne eine Million Lieder, im Jazzumfeld gibt es hunderte von Standards, und die haben wir Musiker alle schon mal gespielt, oder zumindest geübt. So entsteht ein Fundus an musikalischen Elementen. Der Rest entwickelt sich wie ein Gespräch: Ich sage etwas, dann reagierst du darauf und lenkst vielleicht in eine neue Richtung, bringst ein neues Argument. Das Piano spricht mit dem Bass, der lenkt das Gespräch ab, bringt eine neue Idee und reicht die dem Schlagzeug weiter. Dieses findet: In Ordnung, damit kann ich was anfangen, und fragt die Trompete: Na, wäre das nicht was für dich, für einen kleinen Ausflug? Diese Art Musik zu machen lieben und pflegen wir.»

Es ist tatsächlich so, dass im Konzert immer wieder eine Phrase, ein Beat oder eine Melodie auftaucht, bei der sich sofort die eigene musikalische Erinnerung einschaltet: Woher stammt das? Aus diesem Song? Ach, wie heisst der schon wieder? Oder: Das ist doch genau der Tune von … Man muss als Zuhörer:in schon aufpassen, dass man sich von diesen Anspielungen nicht allzu sehr ablenken lässt, sonst verpasst man nämlich den nächsten melodiösen Schmunzler, oder eine überraschende Groove-Entwicklung. Gut zuhören und dranbleiben ist also nicht nur Grundvoraussetzung für die Musiker, sondern auch für Zuhörer und Konzertgängerinnen. Denn auch sie, ja der Konzertraum selber, sind Teil des Konzepts. «Wir kommen mit leeren Händen, nehmen die Energien des Publikums und des Raumes auf, und schauen, wie wir uns darin bewegen können.» Spielt es eine Rolle, wenn ein Mitmusiker mal abgelenkt ist, müde, uninspiriert, nicht gut drauf? «Das merkt man schon. Aber dann kann man ja auch aufhören zu spielen, hört einfach mal zu, wartet auf die nächste Inspiration. Wie im richtigen Leben braucht es in jedem Dialog zwischendurch auch Pausen.»

Wenn nichts vorgeschrieben ist, alles improvisiert, dann könnte man leicht in der Fülle von Ideen verloren gehen. Aber Carlo Lorenzi schüttelt den Kopf: «Es ist wie bei den modernen Freestyle Sportarten: Du übst lange, bis du die Tricks auf sicher draufhast. Wenn es dann gut läuft, hebst du ab, durchbrichst das Schema. Du folgst keinem Plan, und doch bleibst du im Flow. Nein, du kannst dich nicht wirklich verlieren – ausser, du bist nicht bei der Sache.»

Text: Jodok Kobelt

Carlo Lorenzi – Schlagzeug
Florian King – Bass
Josquin Rosset – Piano
Herbert Walser-Breuss – Trompete

www.carlolorenzi.ch